
WIE WOHNEN WIR MORGEN? Krefeld macht’s vor: Am Sonntag, den 2. November, eröffnen die Kunstmuseen Krefeld die große Retrospektive ‘L’Art d’habiter / Die Kunst des Wohnens’ – die erste umfassende Überblickschau in Deutschland zum Werk der französischen Architektin und Designerin Charlotte Perriand (1903–1999). Als langjährige Weggefährtin Le Corbusiers prägte sie das moderne Wohnen wie kaum eine andere, indem sie funktionales Design mit gesellschaftlicher Verantwortung verband und früh fragte, wie Gestaltung das tägliche Leben verändern kann. Die Ausstellung entfaltet sich über gleich drei Orte: das Kaiser Wilhelm Museum sowie die von Mies van der Rohe entworfenen Häuser Lange und Esters. Begehbare Interieurs, Originalmöbel, Fotografien und Filmdokumente zeichnen Perriands Weg von den ikonischen Stahlrohrmöbeln der 1920er-Jahre bis zu ihren späteren Projekten in Japan, Indochina und den französischen Alpen nach. Im Kaiser Wilhelm Museum lässt sich ihr Werdegang über fünf Jahrzehnte hinweg erleben, während Haus Lange ihre interkulturellen Dialoge mit Künstlern wie Fernand Léger und Isamu Noguchi beleuchtet. Im Haus Esters schließlich tritt ihr Werk in Austausch mit zeitgenössischen Positionen – als wegweisendes Modell einer Gestaltung, die Menschen, Materialien und Umwelt in Einklang bringt. Don’t miss out! 😊
Alle Termine dieser WocheAllana Clarke
Info: In her current body of work, Trinidadian-American artist Allana Clarke presents sculptural paintings that create a new and powerful visual language. Produced in an almost performative physical process using black hair bonding glue on linen, the works transcend the traditional boundaries between painting and sculpture. In a search for belonging and community, Clarke’s work constantly challenges viewers to rethink ideas of womanhood and Black diasporic identity. (…) Opening during Art Cologne week.

Evelyn Taocheng Wang
Info: Evelyn Taocheng Wang (*1981 in Chengdu, China) wird mit dem 31. Wolfgang-Hahn-Preis der Gesellschaft für Moderne Kunst am Museum Ludwig ausgezeichnet. Sie arbeitet mit Zeichnungen, Malereien, Videoarbeiten, Installationen und Performances. So vielfältig wie die Medien, die sie nutzt, sind auch die Themen, um die es in ihren Arbeiten geht: Die Frage, wie Menschen ihr eigenes Selbst definieren, beschäftigt sie ebenso wie die nach ethnischer Zugehörigkeit und Geschlechterrollen. Dabei geht sie autobiografisch wie auch fiktional vor, behandelt ihre eigene Geschichte als Migrantin, die aus Asien nach Europa kam und sich hier eine neue Identität aufbauen musste, und verwebt sie mit Inhalten aus klassischen Märchen, zur Kolonialgeschichte und Queer Theory. Ihre Einflüsse findet sie in der traditionellen chinesischen Malerei genauso wie in der westlichen modernen und zeitgenössischen Kunst. (…) Die Preisverleihung findet während der Kunstmesse Art Cologne am Freitag, den 7. November 2025 um 18:30 Uhr im Museum Ludwig statt / Es sprechen Mayen Beckmann (Vorstandsvorsitzende, Gesellschaft für Moderne Kunst am Museum Ludwig), Yilmaz Dziewior (Direktor, Museum Ludwig), Susanne Titz (Gastjurorin) und Evelyn Taocheng Wang (Künstlerin).

Vito Acconci, Ed Atkins, Peggy Ahwesh, Peter Campus, Trisha Donnelly, Matt Calderwood, Jen DeNike, Cao Guimarães, Bruce Nauman, Nam June Paik, Laure Prouvost, Jon Rafman, Lu Yang, nameless masters of the Three Realms, Kanō school, Sui Dynasty, Ayutthaya, Shrivijaya, La Na, Sukhothai u.a. – kuratiert von Nadim Samman
Info: Mit Incarnate präsentieren die Julia Stoschek Foundation → und die Langen Foundation ihre erste institutionelle Kooperation und vereinen zwei der renommiertesten privaten Kunstsammlungen Deutschlands in einer gemeinsamen Ausstellung. Zeitbasierte Medienkunst aus der Julia Stoschek Collection (seit den 1960er-Jahren) wird mit klassischen japanischen und asiatischen Werken aus der Sammlung Viktor und Marianne Langen in Beziehung gesetzt. Mit Arbeiten aus mehr als eintausend Jahren, vom 7. Jahrhundert bis zur Gegenwart, inszeniert Incarnate das Verhältnis zwischen Körper und Bewusstsein, Geist und Maschine, Bild und Wirklichkeit. Incarnate zeigt Arbeiten im Spannungsfeld zwischen Sichtbarem und Verborgenem und lädt dazu ein, über die Wahrheit von Illusionen zu reflektieren. Die Ausstellung, die sich über das gesamte Gebäude der von Tadao Ando entworfenen Langen Foundation in Neuss erstreckt, untersucht Schnittstellen zwischen Körpern und Bildschirmen, Daten und Metaphysik, Realität und Repräsentation.

Felix Schramm (Stipendiat der Stiftung Kunstfonds)
Info: Im Rahmen der Reihe AUSGEZEICHNET stellen ehemalige Stipendiat*innen der Stiftung Kunstfonds alljährlich im Kunstmuseum Bonn aus. Diesmal fiel die Wahl der Jury auf Felix Schramm. Im Mittelpunkt von Schramms Arbeit steht der Raum – seine Formen, seine Grenzen und deren Auflösung. Für das Kunstmuseum Bonn realisiert er eine Installation, die im Zusammenspiel von Konstruktion und Dekonstruktion das Wesen des Museumsraums verändert. Felix Schramms Werkgruppe der Spatial Intersections wirkt wie die Überbleibsel einer Kollision mehrerer Wände und Wandfragmente. Splittrige Rigips- und Holzelemente durchbrechen die sonst makellosen Ausstellungswände und schneiden Schneisen in die weißen Flächen. Scharfe Kanten und Spitzen ragen über die Köpfe der Besuchenden und ermöglichen neue Perspektiven auf den Raum. Werk und Raum werden untrennbar verbunden.

Francesco De Grandi
Info: In this triad, De Grandi’s painting is not only representation, but ritual gesture, evocation, epiphany. The weapons of hunting and war are ritual archetypes, symbolic extensions of sacrifice, emanations of a jealous and vengeful deity: the destroyer god, who recurs cyclically in human history, yesterday as today. The gods that appear in these paintings are never Olympian or orderly. They are panicked, terrifying, or ambiguous figures, close to telluric, nocturnal, mythical powers. De Grandi moves in tune with Mircea Eliade’s intuition: gods manifest themselves in unexpected places and gestures – in the forest, in blood, in the dance of sacrifice. Each painting is a small theophany, a partial, enigmatic, burning apparition.

Rolf Glasmeier
Info: Das Kunstmuseum Gelsenkirchen widmet dem Künstler, Grafiker und Ausstellungsmacher Rolf Glasmeier (1945–2003) anlässlich seines 80. Geburtstags eine große Retrospektive. Ausgebildet an der Ulmer Hochschule für Gestaltung, entwickelte Glasmeier einen international beachteten Stil, der geometrische Klarheit, serielle Strukturen und Partizipation verbindet. In den 1960er Jahren entstehen interaktive Plastiken, die das Publikum in den schöpferischen Prozess einbeziehen und deren Materialität mit der Industrie- und Bergbauregion Ruhr verwoben ist. Später integriert Glasmeier die gesamte materielle Umwelt in sein Werk, einschließlich der Abfälle der Konsumgesellschaft. Der Zufall wird zum gestalterischen Prinzip. Glasmeier entwickelt ein Verständnis von Kunst als geistiges Energiefeld mit dem Potenzial, Gesellschaft zu verändern. (…) Zur Eröffnung sprechen Andrea Henze (Oberbürgermeisterin, Stadt Gelsenkirchen), Dr. Michael Reitemeyer (Leiter der Abteilung Kultur, Ministerium für Kultur und Wissenschaft, Land Nordrhein-Westfalen), Julia Höner (Direktorin, Kunstmuseum Gelsenkirchen).
