ArtJunk
No. 48—2025

 

 

This Week

»How Language Breaches Image«: Gary Hill im Gespräch mit Margit Rosen

KAI 10 | ARTHENA FOUNDATION

Gary Hill (Künstler) im Gespräch mit Margit Rosen (Leiterin, Abteilung Sammlung, Archive & Forschung, ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe)

Info: Gary Hill, 1951 in Santa Monica, Kalifornien, geboren, ist eine der prägenden Figuren der Medienkunst und bekannt für seinen einzigartigen Ansatz, das kreative Potenzial von Grenzbereichen bei der Dekonstruktion von Medien auszuloten. Sein Schaffensprozess entwickelt sich im Spannungsfeld zwischen Sprache, Bild, Ton und Schrift – in einem kontinuierlichen Wechselspiel innerhalb eines offenen Bezugsrahmens. Die drei in der Ausstellung Language/Text/Image. Can you hear me? Can you see me? gezeigten Werke, die zwischen den 1970er- und 1990er-Jahren entstanden sind, widmen sich unterschiedlichen Aspekten dieses Themenbereichs: der elektronischen Erzeugung und Darstellung von Klängen, der Frage, wie beim Formen von Worten und Geräuschen Poesie entsteht und wie sprachlicher Ausdruck durch körperliche Gesten erreicht werden kann. Im Gespräch mit Margit Rosen gibt Gary Hill einen näheren Einblick in sein Werk und die ihm zugrunde liegenden Intentionen. Das Gespräch findet in englischer Sprache statt.

KAI 10 Arthena Foundation Gary Hill ArtJunk

Sculpture 21st: Flaka Haliti

Lehmbruck Museum

Flaka Haliti

Info: Die Künstlerin Flaka Haliti (*1982 Prishtina) zählt zu den einflussreichsten Stimmen der jungen internationalen Kunstszene. Ihre Werke bestechen durch ihre Leichtigkeit und durch die Gabe der Künstlerin, politischen Zuständen eine poetische Form zu verleihen. Für die Ausstellungsreihe Sculpture 21st entwirft sie eine raumgreifende Neuproduktion, die mit der Transparenz der Glashalle spielt. Es geht um die Bedeutung von Offenheit, um Inklusion und Ausgrenzung. Indem sie vormals militärisch genutzte Materialien in friedvolle Skulpturen verwandelt, öffnet Flaka Haliti Räume, in denen Gegensätze aufeinandertreffen und neue Formen des Miteinanders entstehen. Angesichts der Aufrüstung in ganz Europa kann ihr Werk heute aktueller nicht sein. (…) Zur Eröffnung sprechen: Linda Wagner (Kulturdezernentin, Stadt Duisburg), Dr. Söke Dinkla (Direktorin, Lehmbruck Museum), Vera Pues (Stiftung der Sparda-Bank West) und Flaka Haliti (Künstlerin) im Gespräch mit Stephanie Eul (Lehmbruck Museum) / Im Anschluss Sektempfang und Fingerfood.

Lehmbruck Museum Duisburg Flaka Haliti ArtJunk

Die Bücher

Projektbüro DFI e.V.

Annette Kelm

Info: Annette Kelm fotografierte für ihre Serie Die Bücher die Umschläge jener Werke, die 1933 verboten und öffentlich verbrannt wurden. Ihre Arbeit bietet eine fotografische Gegenerzählung zu den Bildern der Täter. Als im Frühjahr 1933 die Nationalsozialisten die ersten Bücherverbrennungen durchführten, blieben die einzelnen Bücher in dieser propagandistischen Inszenierung weitgehend unsichtbar. In Die Bücher werden sie nicht nur wieder sichtbar gemacht, sie entfalten durch Kelms Darstellung eine neue visuelle Kraft. Die Künstlerin Annette Kelm (*1975) zeigt im Projektbüro des DFI e.V. 44 Werke ihrer Serie Die Bücher. Die Serie entstand 2019 im Rahmen des Projektes Tell me about yesterday tomorrow des NS-Dokumentationszentrum München, kuratiert von Nicolaus Schafhausen und Mirjam Zadoff. Nach der nationalsozialistischen Machtübernahme organisierte die Deutsche Studentenschaft im Rahmen der Aktion wider den undeutschen Geist die Verfolgung jüdischer sowie als marxistisch oder pazifistisch eingestufter Schriftstellerinnen und Schriftsteller. Die darauf folgenden Bücherverbrennungen fanden im Frühjahr 1933 an vielen Orten in Deutschland statt; der Bebelplatz in Berlin wurde später zum bekanntesten Schauplatz. Zu den verbrannten Werken gehörten Titel von Autorinnen und Autoren wie Erich Kästner, Erika Mann, Kurt Tucholsky oder Else Lasker-Schüler. Bereits am 11. April 1933 – und damit noch vor der Aktion in Berlin – fand in Düsseldorf eine der ersten Bücherverbrennungen statt: vor dem damaligen Planetarium, dem heutigen Gebäude der Tonhalle im Ehrenhof, in unmittelbarer Nähe zur Kunstakademie und zum heutigen Projektbüro des DFI e. V. (…)

DFI Annette Kelm Die Bücher ArtJunk
→ Alle Termine der Woche

Upcoming

MUR BRUT 37: Nadine Karl. After Unrast

Kunsthalle Düsseldorf

Nadine Karl – eingeladen von Fiona Pauline Borowski

Info: Aus dem flimmernden Licht des betongrauen Parkhauses entfaltet sich eine schattenhafte Geschichte: eine Kreatur – weder ganz menschlich noch ganz fremd – eröffnet eine mythologische Welt, die sich mit selbstkritischen Fragen an die Betrachter*innen richtet. In welchem Verhältnis steht der eigene Körper zu dieser Figur, zu ihrer Verletzlichkeit, zu ihrer Umwelt? In ihr begegnet uns eine ökofeministische Perspektive, die die Trennung von Mensch und Natur, Subjekt und Objekt in einem unwirklichen Setup infrage stellt. Die Installation untersucht Übergänge zwischen Wahrnehmung, Identität und Erinnerung und entfaltet ein Moment der Unsicherheit. Transformation erscheint nicht als dramatischer Wandel, sondern als leises Umschalten zwischen Zuständen, Zeiten und Empfindungen. Das Parkhaus wird zum Resonanzraum dieser Fragen: ein Schwellenort, an dem sowohl die individuelle als auch die gesellschaftliche Wahrnehmung in Bewegung gerät und das Sehen zu einer körperlichen Erfahrung wird; flüchtig, tastend, offen und womöglich doch überfordert. Ort: Parkhaus der Kunsthalle Düsseldorf, Grabbeplatz 4, 40213 Düsseldorf / Eröffnung mit einem Screening der Videoperformance Oh my. emergent phenomenon.

Kunsthalle Düsseldorf Nadine Karl ArtJunk

Affinities

Kunsthalle Recklinghausen

Søren Aagaard, Marina Apollonio, Katja Aufleger, Noémi Barbaglia, Béatrice Balcou, Marianne Berenhaut, Erich Bödecker, Hal Busse, Vivian Ellis, Ayse Erkmen, Ângela Ferreira, Isabella Fürnkäs, Christine Gironcoli, Katharina Grosse, Dor Guez, Flo Kasearu, Barbara Kasten, Tadeshi Kawamata, Per Kirkeby, Mischa Kuball, Sigalit Landau, Jeewi Lee, Julio Le Parc, James Lewis, Heinz Mack, Paola Siri Renard, Anahita Razmi, Michael Sailstorfer, Morgaine Schäfer, Mona Schulzek, Berit Schneidereit, Franz Erhard Walther, Andy Warhol u.a. – kuratiert von Dr. Nico Anklam

Info: Den Abschluss des Jubiläumsjahres bildet die Ausstellung Affinities, die Werke aus der Sammlung der Kunsthalle, des ehemaligen Vestischen Museums und des Ikonenmuseums mit national und international bekannten Künstler*innen als Gäste im Haus kombiniert. Alle Werke stehen in Bezug zu Ausstellungsprojekten, und/oder Displays von den Anfängen der Kunsthalle bis in die Gegenwart. Kuratorische und künstlerische Praxen werden über klassische Epochen- und Genrefragen hinaus ästhetische Verwandtschaften aufzeigen. Und diese Beziehungen sollen als Affinitäten verstanden und präsentiert werden: Affinities. (…) Zur Eröffnung sprechen Axel Tschersich (Bürgermeister, Stadt Recklinghausen) und Dr. Nico Anklam (Direktor, Museen der Stadt Recklinghausen).

Kunsthalle Recklinghausen Barbara Kasten ArtJunk

nicht mehr und dann

Kunstmuseum Villa Zanders

Veronika Moos

Info: In der Einzelausstellung der Künstlerin Veronika Moos offenbart sich ein poetisches Wechselspiel zwischen Material, Wahrnehmung und künstlerischer Geste. Aus organischen Materialien, gefügten Strukturen und vielfältigen Funden aus dem Wasser und von Land entwickelt Veronika Moos eine eigenständige Formensprache. Diese legt den Dingen keine starre Ordnung auf, sondern entfaltet sich im lebendigen Dialog zwischen Künstlerin und Material. Ihre Werke laden dazu ein, genauer hinzusehen und in eine Welt einzutauchen, in der das Flüchtige, Fragile und Widerständige sichtbar und bedeutsam wird. Die Ausstellung vereint thematisch unterschiedliche Räume, die den künstlerischen Kosmos von Veronika Moos erfahrbar machen. Dabei entfaltet jeder Raum eine eigene Wirkung. Übergreifende Themen wie Licht und Luft, Schwere, Im Fluss, Archiv/Organik oder Blüten und Garten ergeben ein vielschichtiges Bild, in dem Materialität, Ausstrahlung und Narration miteinander verwoben sind. Ob geknoteter Flachs, schattenwerfende Algen, schwebende Steine oder aufgefädelte Blüten – die Arbeiten von Veronika Moos sind mehr als bloße Objekte. Sie sind Denk- und Erfahrungsräume und ermöglichen eine tiefgehende Auseinandersetzung. (…) Zur Eröffnung sprechen Marcel Kreutz (Bürgermeister, Bergisch Gladbach), Dr. Ina Dinter (Leiterin, Kunstmuseum Villa Zanders) und Maike Sturm (Kuratorin der Ausstellung) / Musikalische Begleitung von Julian Dörr – Gitarre (Preisträger Jugend musiziert; Max-Bruch-Musikschule) / Die Künstlerin ist anwesend.

Kunstmuseum Villa Zanders Veronika Moos ArtJunk
→ Alle zukünftigen Termine